Der US-Amerikaner Cameron Naasz hat sich bei den Zeitläufen im Vorfeld des großen Finales der Ice Cross Downhill Weltmeisterschaft am Samstag in Ottawa die Spitzenposition gesichert. Für Naasz war es die sechste Bestzeit im Qualifying in Folge in dieser Saison. Bei den Frauen hatte die WM-Führende Amanda Trunzo aus den USA enorme Probleme und musste mit Platz 18 vorliebnehmen.
Titelverteidiger Cameron Naasz ist auf dem besten Weg, als erster Fahrer den WM-Titel in der schnellsten Sportart auf Kufen zu verteidigen. Bei den Zeitläufen am Freitag war der US-Amerikaner bei eiskalten Temperaturen und Schneeflocken auf dem 375 Meter langen Track in Ottawa in 35,11 Sekunden nicht zu schlagen. Beim Qualifying zum letzten Red Bull Crashed Ice Rennen der Saison 2016/17 fuhr der Kanadier Dylan Moriarity auf Platz zwei (35,22), sein Zwillingsbruder Dean wurde Dritter (35,58).
Die Kontrahenten von Naasz im Kampf um den WM-Titel indes konnten auf dem spektakulären und mit zahlreichen Hindernissen gespickten künstlichen Track auf den Ottawa Locks auf dem Rideau Canal zwischen dem Parlamentsgebäude und dem Fairmont Château Laurier Hotel nicht überzeugen. Der Track mit einem Gefälle von 35 Metern ähnelt einem gefrorenen Wasserfall. Der US-Amerikaner Maxwell Dunne (Zweiter im Gesamtklassement) wurde in den Zeitläufen Elfter, Scott Croxall aus Kanada (Gesamtdritter) belegte Rang fünf. Der aktuell WM-Vierte Marco Dallago aus Österreich verpasste auf Rang 81 den Einzug in das Finale am Samstag.
"Ich bin sehr zufrieden mit den Zeitläufen – sechs von sechs habe ich gewonnen", sagte Naasz, der in dieser Saison bereits zwei Rennen gewonnen hat und das WM-Ranking mit einem knappen Vorsprung vor Dunne, Croxall und Dallago anführt. "Darauf bin ich stolz." Er erklärte auch, dass es wichtig ist, die Wahl der Bahn auf dem Weg in das Finale zu haben – ein kleiner, aber entscheidender Vorteil in einem Feld mit unzähligen Fahrern auf Top-Niveau. "Ich fühle mich in Kanada zuhause. Im vergangenen Jahr habe ich in Quebec City gewonnen, vor zwei Jahren in Edmonton. Ich habe einen guten Track-Rekord hier in Kanada und will daran anknüpfen."
Naasz muss nur vor seinen Kontrahenten ins Ziel kommen, um den zweiten Titel in der Sportart, in der vier Athleten gleichzeitig eine mit Hindernissen bestückte Eispiste mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h hinabrasen, unter Dach und Fach zu bringen. Die jeweils Ersten und Zweiten kommen in die nächste Runde bis sich das Feld der Sportler auf die letzten Vier ausgedünnt hat.
Bei den Frauen erwischte die WM-Führende Trunzo zwei katastrophale Läufe. Ihre Bestzeit von 50,46 Sekunden war mehr als acht Sekunden langsamer als die von Siegerin Sydney O'Keefe aus den USA (42,35). WM-Titelverteidigerin Jacqueline Legere aus Kanada, aktuell Zweite im WM-Gesamtklassement, belegte in den Zeitläufen mit nur 0,14 Sekunden Rückstand auf O'Keefe Rang zwei. Die Kanadierin Myriam Trepanier, die aktuell Platz drei im WM-Ranking belegt und immer noch Weltmeisterin werden kann, sofern Trunzo im Rennen nicht über Platz drei hinauskommt, wurde Siebte – 2,91 Sekunden hinter O'Keefe.
Ergebnisse Zeitläufe Männer: 1. Cameron Naasz (USA) 35.11 Sekunden, 2. Dylan Moriarity (CAN) 35.22, 3. Dean Moriarity (CAN) 35.58, 4. Luca Dallago (AUT) 35.92, 5. Scott Croxall (CAN) 35.95, 6. Jim De Paoli (SUI) 36.05, 7. Richard Van Wijhe (SWE) 36.10, 8. Antti Tolvanen (FIN) 36.11, 9. Tristan Dugerdil (FRA) 36.13, 10. Markus Juola (FIN) 36.22.
Ergebnisse Zeitläufe Frauen: 1. Sydney O'Keefe (USA) 42.35 Sekunden, 2. Jacqueline Legere (CAN) 42.49 3. Maxie Plante (CAN) 44.06, 4. Sandrine Rangeon (FRA) 44.49 , 5. Tamara Kajah (CAN) 44.86, 6. Alicia Blomberg (CAN) 45.04, 7. Myriam Trepanier (CAN) 45.26, 8. Elaine Topolnisky (CAN) 45.65, 9. Junko Yamamoto (JPN) 45.67, 10. Jessica Mahler (CAN) 47.83.