Der Finne Mirko Lahti gewann am Freitag die erste Red Bull Crashed Junioren-Weltmeisterschaft in Ottawa. In dem neuen Wettbewerb, der geschaffen wurde, um mehr Nachwuchsathleten an den schnellsten Sport auf Kufen heranzuführen, holte er drei Siege in Folge. Der Überflieger aus Finnland siegte in der eiskalten und mit Action geladenen Nacht nach Fotofinish knapp vor dem Kanadier Samuel Nadeau und Joni Saarinen aus Finnland. Der Auftaktevent bildete den Startschuss für "Ottawa 2017", ein Jahr voller Feierlichkeiten zur Ehren des 150. Jahrestages der kanadischen Konföderation.
Der 20-jährige Lahti, der die Junioren-Weltmeisterschaft, ein Wettbewerb für Athleten zwischen 16 und 21 Jahren, mit drei Siegen in vier Rennen dominierte, konnte sich gleich zu Beginn nach einem atemberaubenden freien Fall an die Spitze setzen und führte im gesamten Rennen auf der mit Hindernissen, Sprüngen, Hügeln und engen Kurven gespickten Eispiste. Beim finalen Sprung kam er jedoch ins Straucheln und wurde beinahe von Nadeau und Saarinen eingeholt, schaffte es aber irgendwie, sich doch noch den Sieg zu sichern.
"Ich habe am Ende einen Fehler gemacht. Ich war zu schnell, musste bremsen und kam ein wenig ins Straucheln", sagte Lahti. "Es war eine enge Kiste. Ich bin glücklich, gewonnen zu haben. Es ist ein wunderbares Gefühl die Meisterschaft zu gewinnen."
Der Kampf um die Ziellinie – (L-R) Joni Saarinen, Mirko Lahti und Samuel Nadeau sorgten für ein spannendes Finale in der Junioren-Weltmeisterschaft. Foto: Balazs Gardi/Red Bull Content Pool.
Bei Temperaturen um minus 14 Grad gewann Martin Barrau aus Frankreich vor den Augen des euphorischen Publikums mit seiner trickreichen Performance den Freestyle-Wettbewerb auf der 375 Meter langen Eisbahn, die einem gefrorenen Wasserfall gleicht und im ikonischen Schleusen- und Kanalsystem des Rideau Kanal zwischen dem majestätischen Parlamentsgebäude und dem Fairmont Château Laurier Hotel angelegt wurde. Für Barraus atemberaubenden "Superman Front Flip" gab es nicht nur die Anerkennung vom Publikum, sondern auch 26 von 30 möglichen Punkten von den drei Juroren. "Diese Strecke ist perfekt für Freestyle", erklärte Barrau.
Zuvor hatte sich der Führende der Ice Cross Downhill Weltmeisterschaft, Cameron Naasz aus den USA, die Spitzenposition für das große Finale am Samstag gesichert. Durch die schnellste Vorlaufzeit hat er in jeder Runde des Rennens am Samstag die freie Gate-Auswahl und damit einen wichtigen psychologischen Vorteil gegenüber seinen Kontrahenten um den WM-Titel: Maxwell Dunne (USA), Scott Croxall (CAN) und Marco Dallago (AUT). Im Frauen-Wettbewerb erwischte die Führende des Meisterschaftsrankings, Amanda Trunzo, einen rabenschwarzen Tag und verpasste als 18. die Qualifikation für das Finale der besten 16. Das bedeutet, dass die Kanadierinnen Jacqueline Legere und Myriam Trepanier mit einem Sieg am Samstag den Titel holen können. Trunzo hat jedoch auch ohne ins Geschehen eingreifen zu können weiterhin die Möglichkeit, den Gesamtsieg einzufahren, sofern Legere nicht gewinnt oder Trepanier nicht über Platz drei hinauskommt
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Derek Wedge in der Luft beim letzten Finale im Freestyle-Wettbewerb. Foto Joerg Mitter/Red Bull Content Pool.
IBeim Ice Cross Downhill rasen Athleten aus 22 Ländern und fünf Kontinenten jeweils zu viert eine mit Hindernissen bestückte Eispiste mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h hinab. Die beiden Ersten kommen in die nächste Runde bis sich das Feld der Sportler von 64 auf die letzten Vier ausgedünnt hat.
Ergebnisse Ottawa: 1. Mirko Lahti (FIN), 2. Samuel Nadeau (CAN), 3. Joni Saarinen (FIN), 4. Petar Sevo (NED), 5. Dmitriy Murlichkin (RUS) 6. Martin Barrau (FRA), 7. Vaclav Kosnar (CZE), 8. Marc Andre Roy (CAN), 9. Pierre-Marc Lessard (CAN), 10. Oliver Isaac (CAN).
Gesamtranking Junioren-Weltmeisterschaft: 1. Lahti (2,000 Punkte), 2. Saarinen (1,600), 3. Nadeau (1,600), 4. Barrau (1,400), 5. Kosnar (1,050), 6. Jesse Sauren (FIN) 1,040, 7. Sevo 950, 8. Murlichkin (950), 9. Isaac 860, 10. Maximillian Hohl (AUT) 720.