Die Ice Cross Downhill Weltmeisterschaft 2015/16 hat ihr dramatisches Ende in einem nervenaufreibenden Titelkampf zwischen Lokalmatador Cameron Naasz und Kanadas Scott Croxall gefunden. Vor den Augen tausender Fans in Saint Paul entriss Naasz dem Weltmeister von 2014/15 den Titel im allerletzten Rennen der aufreibenden 10 Stopps umfassenden Saison ausgeschrieben knapp.
Am Samstag hat sich Cameron Naasz als erster Amerikaner überhaupt zum Ice Cross Downhill Weltmeister gekrönt. Naasz hielt dem enormen Druck im Saisonfinale im heimischen Saint Paul Stand und verwies Kanadas Scott Croxall im alles entscheidenden Rennen auf den zweiten Platz im Gesamtklassement. Für Naasz war es der dritte Red Bull Crashed Ice Sieg in dieser Saison. Der Mann aus Minnesota lieferte so zudem die erfolgreichste Saison in der 16-jährigen Geschichte der schnellsten Sportart auf Schlittschuhen ab.
Im Finale tat Croxall bis zuletzt sein Bestes, die ohrenbetäubenden "USA, USA, USA"-Rufe der zehntausenden Fans auszublenden und sich auf das zu konzentrieren, was er sich seit Beginn der Saison vorgenommen hatte: Naasz übertrumpfen und als erster Rider in der Geschichte seinen Titel verteidigen. Doch am Ende einer famosen Rennacht vor den Toren der majestätischen Saint Paul Kathedrale musste sich Croxall dem an diesem Tag unaufhaltsamen Naasz geschlagen geben. Frankreichs Tristan Dugerdil sicherte sich mit Platz 3 auf einem der atemberaubendsten Tracks der Saison das beste Resultat seiner Karriere. Platz 4 auf dem Track, auf dem die Rider erstmals auch einen BF Goodrich Wallride und einen 16-Fuß hohen Step-Up meistern mussten, sicherte sich der Amerikaner Maxwell Dunne.
Naasz präsentierte sich die ganze Nacht lang in Bestform. Nun ist er der erste amerikanische Ice Cross Downhill Weltmeister. Bild: Balazs Gardi/Red Bull Content Pool.
"Es fühlt sich großartig an", strahlte Naasz, der unweit von Saint Paul aufgewachsen ist und die Jubelschreie seiner Heimfans sichtlich genoss. Zum fünften Mal in Folge fand in Saint Paul, Amerikas Ice Cross Downhill Hotspot, ein Red Bull Crashed Ice statt. Für Naasz und seine Fans das wohl denkwürdigste: "Auf geht's Minnesota. Das war eine verrückte Saison. Der Titelkampf hätte länger und spannender nicht sein können. Keine Ahnung, wie ich es geschafft habe. Ich wusste, dass Croxall direkt hinter mir war, also habe ich nicht gebremst und einfach laufen lassen."
Vor dem alles entscheidenden Finale in Saint Paul lag Naasz 65 WM-Punkte hinter Croxall, der den Amerikaner in allen sechs Riders Cup Rennen übertrumpft hatte. Beim Red Bull Crashed Ice Saint Paul fuhr Naasz schließlich in seiner eigenen Liga und überzeugte auf dem 360 Meter langen Track sowohl in der Round of 64 als auch in den darauffolgenden Rounds of 32 und 16. Besonders seine blitzschnellen Starts bescherte Naasz immer wieder frühe Führungen – so auch im Final Four, bei dem Croxall dem Amerikaner dennoch bis zur Ziellinie auf den Fersen blieb. Am Ende behielt Naasz die Nerven, sicherte sich den Sieg und damit einen WM-Gesamtpunktstand von 3,385 Zählern. Croxall landete auf Platz 2 und beendete die Saison mit insgesamt 3,150 WM-Punkten.
Für Naasz, der seit dem ersten Red Bull Crashed Ice 2012 in Saint Paul fester Bestandteil des Ice Cross Downhill ist, war es ein Dreifach-Erfolg: Am Freitag hatte er seinem Team Living the Dream gemeinsam mit seinen Kameraden Scott Croxall, Kyle Croxall und Adam Horst die Team Competition gewonnen.
Bei den Frauen sicherte sich Kanadas Jacqueline Legere mit einem Sieg über ihre Landsmännin Myriam Trepanier den Weltmeistertitel. Trepanier wurde WM-Zweite, Alexis Jackson, die in Saint Paul auf den zweiten Platz fuhr sichete sich WM-Platz 3 im Gesamtklassement.
Jacqueline Legere gewann in Saint Paul und sicherte sich so den WM-Titel. Photo: Joerg Mitter/Red Bull Content Pool.
Resultate Männer Saint Paul: 1. Cameron Naasz (USA), Scott Croxall (CAN), 3. Tristan Dugerdil (FRA), 4. Maxwell Dunne (USA) 5. Luca Dallago (AUT), 6. Kyle Croxall (CAN), 7. Dan Witty (USA), 8. Derek Wedge (SUI), 9. Kilian Braun (SUI), 10. Guillaume Bouvet-Morrisette (CAN).
WM-Gesamtklassement Männer: 1. Cameron Naasz (USA) 3,385 points, 2. Scott Croxall (CAN) 3,150, 3. Dean Moriarity (CAN) 2,300, 4. Tristan Dugerdil (FRA) 1,960, 5. Luca Dallago (AUT) 1,617, 6. Pacôme Schmitt (FRA) 1,445, 7. Maxwell Dunne (USA) 1,337, 8. Kilian Braun (SUI) 1,320, 9. Kyle Croxall (CAN) 1,220, 10. John Fisher (CAN) 1,082.50
Resultate Frauen Saint Paul: 1. Jacqueline Legere (CAN), 2. Alexis Jackson (USA), 3. Tamara Kajah (CAN), 4. Myriam Trepanier (CAN), 5. Michaela Michaelson (USA). 6. Sydney O'Keefe (USA), 7. Sadie Lundquist (USA), 8. Anais Morand (SUI), 9. Maxie Plante (CAN), 10. Emma Krieter (USA)
WM-Gesamtklassement Frauen: 1. Jaqueline Legere (CAN) 2,800 points, 2. Myriam Trepanier (CAN) 2,300, 3. Alexis Jackson (USA) 2,300, 4. Elaine Topolnisky (CAN), 1,700, 5. Sydney O'Keefe (USA) 1,500, 6. Maxie Plante (CAN) 1,450, 7. Tamara Kajah (CAN) 1,250, 8. Amanda Trunzo (USA) 1,080, 9. Michaela Michaelson (USA) 1,060, 10. Anais Morand (SUI) 800.
SIEH DIR DIE ACTION NOCH EINMAL AN: Das Red Bull Crashed Ice Saint Paul ist via redbullcrashedice.com und Red Bull TV als Video on Demand verfügbar. Red Bull TV ist empfangbar über internetfähige TV-Geräte, Spielkonsolen, Mobilgeräte und mehr.