Vor dieser Saison konnte Maxwell Dunne keine Podiumsplatzierung beim Red Bull Crashed Ice für sich verbuchen, und auch in dieser Saison konnte der immer hart kämpfende US-Amerikaner noch kein Rennen gewinnen. Dennoch steht der 26-jährige frühere Zehnkämpfer aufgrund seiner Beständigkeit mit drei zweiten Plätzen bei Halbzeit der Saison an der Spitze des WM-Rankings.
Dunne, der erst in der 17. Red Bull Crashed Ice Saison 2015 zum Sport kam, hat das mit fünf ehemaligen und amtierenden Weltmeistern besetzte Teilnehmerfeld mit seiner unglaublichen Geschwindigkeit und muskulären Finesse, mit der er durch den Track pflügt, innerhalb kürzester Zeit aufgemischt. Der aus Minnesota stammende frühere Zehnkämpfer der St. Thomas University hat mit seiner verblüffenden Fähigkeit, immer auf den Füßen zu bleiben und keine Fehler zu machen, nicht nur seine fehlende Erfahrung wettgemacht, sondern auch einen Favoriten nach dem anderen hinter sich gelassen. Seine beste Platzierung im vergangenen Jahr war ein vierter Rang in Saint Paul. 2017 stand er nun bereits dreimal auf dem Podium: in Marseille/Frankreich, Jyväsyklä/Finnland und Rautalampi/Finnland.
Dunne (ganz links) bei einem seiner Blitzstarts im Finale von Marseille. Photo: Andreas Schaad/Red Bull Content Pool.
"Ich wollte mich in dieser Saison von Rennen zu Rennen verbessern, hatte gehofft, es einmal als Dritter auf das Podium zu schaffen", erklärt Dunne, der das WM-Ranking derzeit mit 1800 Punkten vor seinem Trainingskollegen und Landsmann aus Minnesota, Cameron Naasz, mit 50 Punkten Vorsprung anführt. "Dass ich in Marseille Zweiter geworden bin, war unglaublich. Und dass ich das dann nochmal wiederholen konnte, irgendwie irreal. Dass ich jetzt das Ranking anführe, hatte ich niemals erwartet, aber ich wusste, dass ich das Potenzial dazu habe. Ich habe viel Arbeit und Zeit investiert."
Dunne, der in einem Vorort südlich von Saint Paul aufwuchs, hatte das Red Bull Crashed Ice seit seinem Debüt in Saint Paul 2012 im Visier, wollte sich aber zunächst auf seine Karriere an der Universität und als Zehn- und Siebenkämpfer, wo er dreimal amerikanischer Meister war, konzentrieren. Nach seinem Abschluss an der Uni schloss er sich 2015 der Ice Cross Downhill Trainingsgruppe von Naasz, Andrew Swanson und Tommy Mertz an. Zusammen trainierten sie hart für die Saison und pushten sich gegenseitig hoch. Naasz kam das auf dem Weg zu seinem WM-Titel zu Gute, Dunne lernte viele Dinge und nahm an allen zehn Rennen der World Tour 2015/16 teil. Als einer der furchtlosesten Athleten dieses Sports hält Dunne auch mit 82 km/h, aufgestellt 2016 auf dem durch Regen glatten und 45 Grad steilen Track von München, den Geschwindigkeitsrekord.
"Ich habe mich im vergangenen Jahr in jedem Rennen gesteigert", so Dunne, der als Aushilfslehrer arbeitet, wenn er nicht gerade trainiert und sportlich unterwegs ist. Er ist zudem ein Stabhochsprung-Coach an der High School. Außerdem hat er viel Erfahrung mit seinem Team UNRL, das im vergangenen Jahr Rang zwei belegt hat, gesammelt.
"Erfahrung ist enorm wichtig in diesem Sport. Wenn du das erste Mal einen Fuß in den Track setzt, ist es ein Schock. Es ist sehr schwer, für diesen Sport zu trainieren, denn keiner hat Ice Cross Downhill Kurs im Hinterhof. Deshalb musst du alle Chancen mitnehmen."
Der 26-jährige aus Minnesota feierte am vergangenen Wochenende in Rautalampi seinen dritten zweiten Platz in Folge. Photo: Mark Roe/Red Bull Content Pool.
Wie fast alle aus Minnesota begann auch Dunne früh mit dem Eislaufen: und zwar mit fünf Jahren. Im Gegensatz zu vielen anderen Athleten blickt er aber auf keine Hockey-Vergangenheit zurück. Er kommt eher aus einem Einzelsport und ist der Meinung, dass ihm das heute zu Gute kommt. Er sucht immer nach der besten Linie und besseren Möglichkeiten zu trainieren. Und er wendet viele Dinge an, die er in seiner Zeit als Zehnkämpfer gelernt hat.
"Ich bin sehr stolz auf meine Starts", sagt Dunne, der in dieser Saison schon viele der Top-Favoriten mit seinen Blitzstarts überrascht hat. "Ich habe viel Schnellkrafttraining gemacht und versucht, die Starts zu optimieren. Für die bestmögliche Startposition habe ich alles andere zurückgestellt. Aber ich muss noch in den Zeitläufen bessern werden, damit ich ein besseres Gate bekomme." Dunne hat es in den Zeitläufen in die Top Ten geschafft, doch das reicht für das Final 4 nur für eines der beiden äußeren Gates. Die schnelleren Spezialisten wie Naasz oder auch der Kanadier Scott Croxall haben dagegen oft eines der beiden mittlerweile Gates.
Dunne, der am Montag 27 Jahre alt wird, fühlt sich durch seine Ausgangsposition und der Tatsache, dass rund 100.000 heimische Zuschauer am Samstag an die Strecke kommen werden, nicht unter Druck gesetzt. "Ich verspüre immer Druck, weil ich immer das Beste geben will", sagt er mit einem Lächeln. "Aber der Druck sorgt auch dafür, dass ich immer gut aufpasse. Druck ist gut, er kratzt dich auf, führt dazu, dass du Bestleistungen erzielen willst. Ich bin bereit."
Schau Dir das Rennen live an
Das Red Bull Crashed Ice in Saint Paul wird am 4. Februar um 20.00 Uhr CST (02.00 Uhr GMT) LIVE auf redbullcrashedice.com und Red Bull TV übertragen.
Red Bull TV kann über Internet-TV, Spielekonsolen, mobile Geräte und andere Geräte empfangen werden. Mehr Details zu Empfangsmöglichkeiten gibt es auf about.redbull.tv.
Solltest Du etwas vom Event verpassen oder es einfach noch einmal gucken wollen - die Wiederholung ist nur wenige Minuten nach dem Event verfügbar.