Der US-Amerikaner Cameron Naasz hat seine Führung im Gesamtranking der Ice Cross Downhill Weltmeisterschaft mit einem Sieg beim vorletzten Riders Cup Rennen in dieser Saison im kanadischen La Sarre weiter ausgebaut.
Naasz Titelverteidigung in der Ice Cross Downhill Meisterschaft, es wäre die erste überhaupt in der Geschichte des Sports, rückt bei nur noch zwei ausstehenden Rennen immer näher. Er dominierte das Feld an einem ungewöhnlich warmen Abend in Quebec und hat nun 2600 Meisterschaftspunkte auf dem Konto. Seine engsten Rivalen indes verpassten das Podium. Der Amerikaner Maxwell Dunne musste sich mit Platz fünf zufrieden geben und belegt derzeit mit 2272,5 Punkten Rang zwei im WM-Ranking. Scott Croxall aus Kanada wurde Vierter und hat insgesamt 2237,5 Punkte auf seinem Konto. Auch Marco Dallago aus Österreich ist immer noch in Schlagdistanz zu Naasz.
Der Franzose Tristan Dugerdil wurde in La Sarre auf der 460 Meter langen und mit Hindernissen bestückten Natureispiste mit einem Gefälle von 28 Meter Zweiter vor Kyle Croxall aus Kanada. Es war wie immer ein Lauf voller Herausforderungen, steilen Gleitpassagen und flachen Skateabschnitten. Nach dem frostigen Wetter weit unter dem Gefrierpunkt während des Trainings stiegen die Temperaturen am Tag des Rennens deutlich an, was das Eis zwar eben machte, aber gleichzeitig trügerisch weich mit unzähligen Rillen und Furchen. Wie auch bei den Rennen zuvor versammelte sich auch in La Sarre ein großes Publikum mit über 4000 Zuschauern beim Riders Cup, um die Hochgeschwindigkeitsaction des schnellsten Sports auf Kufen mitzuerleben.
"Das Wetter war warm, aber der Track ist toll und die Fans sind wunderbar", sagte Naasz, der amtierende Meister und mit fünf Podiumserfolgen aus fünf Rennen, die er absolviert hat, der Inbegriff von Konstanz in dieser Saison: drei Podiumsplatzierungen beim punktereichen Red Bull Crashed Ice – Marseille (1.), Jyväskylä (2.). Saint Paul (3.) – sowie zwei Riders Cup Top-Drei-Platzierungen, die ein Viertel der Punkte einbringen – Rautalampi, Finland (3.) und La Sarre (1.). "Es ist schön, hier zu gewinnen, aber mein Fokus liegt darauf, in Ottawa zu gewinnen, um nach einem weiteren Titel zu greifen."
Das Frauenrennen gewann Jeanne Chouinard vor Elaine Topolnisky und Alicia Blomberg. Chouinards Vater Jean-Claude Chouinard ist selbst ein ehemaliger Ice Cross Downhill Profi.
Beim Ice Cross Downhill rasen vier Athleten gleichzeitig eine mit Hindernissen bestückte Eispiste mit Geschwindigkeiten von bis zu 82 km/h hinab. Die jeweils Ersten und Zweiten kommen in die nächste Runde bis sich das Feld der Sportler auf die letzten Vier ausgedünnt hat – insgesamt ein Extremtest von Widerstandsfähigkeit, Ausdauer und dem Aushalten der Naturgewalten
Dunne und Scott Croxall haben aber immer noch die Chance, Naasz einzuholen, unter anderem beim Riders Cup in Bathurst am 25. Februar, bei dem 250 Punkte an den Sieger vergeben werden, oder am 3./4. März in Ottawa beim finalen Red Bull Crashed Ice Rennen, dessen Sieger gar 1000 Punkte erhält.
Nach seinem Sieg im Halbfinale hatte Scott Croxall in La Sarre einen schweren Sturz im Zielbereich. "Nach der Ziellinie wollte ich bremsen und bin mit der Spitze hängengeblieben", sagte er. "Wir müssen mit super warmen Temperaturen klarkommen. Ich bin hart auf meine Schulter gefallen, aber ich werde es abschütteln. Für Ottawa werde ich bereit sein. Das zum ganzen Gemurmel. Ich bin sehr fokussiert und entschlossen gut abzuschneiden. Man kann mit mir im Finale rechnen."
Ergebnisse La Sarre Männer: 1. Cameron Naasz (USA), 2. Tristan Dugerdil (FRA) 3. Kyle Croxall (CAN) 4. Scott Croxall (CAN), 5. Maxwell Dunne (USA), 6. Simon Foley (CAN), 7. Steven Cox (CAN) 8. Eric Milinkovic (CAN) 9. Shayne Renaud (CAN), 10. Gabriel Renaud (CAN)
Ergebnisse La Sarre Frauen: 1. Jeanne Chouinard (CAN), 2. Elaine Topolnisky (CAN), 3. Alicia Blomberg (CAN), 4. Dominique Lefebvre (CAN), 5. Sandrine Rangeon (FRA)