Mit dem Ice Cross Downhill anzufangen, ist durch die Einführung der neuen Wettbewerbe als Teil des Hauptevents – der charakteristischen Red Bull Crashed Ice Serie, die vor 16 Jahren begann – viel einfacher geworden.
Der weltweit schnellste Sport auf Schlittschuhen hat sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt und war für Fahrer aller Altersklassen und Fähigkeiten noch nie so zugänglich. Der Riders Cup, der zum ersten Mal vor drei Jahren ausgetragen wurde, brachte hunderte Athleten aus 22 Ländern und fünf Kontinenten auf den Geschmack des Sports. Nun wird durch die Einführung des Junioren-Wettbewerbs zahlreichen weiteren Athleten geholfen, die Sportart einmal auszuprobieren, bei der vier Fahrer gleichzeitig eine extra errichtete und mehrere hundert Meter lange Eisbahn herunterfahren, um am Ende unter die schnellsten zwei zu gelangen.
„Der Riders Cup und der Junioren-Wettbewerb sind eine sehr gute Möglichkeit, den Sport einmal auszuprobieren", sagte Christian Papillon, Sportdirektor des Red Bull Crashed Ice. „Die Anmeldung ist offen für jeden, der an einem Riders Cup Rennen teilnehmen möchte, um den Sport auszuprobieren. Wenn man gut genug ist, kommst du in die Master Serie. Für jeden, der ehrgeizig genug ist, gibt es jetzt zahlreiche Möglichkeiten."
Der Riders Cup hat den Sport in den letzten Jahren für Newcomer zugänglicher gemacht. Photo: Mark Roe/Red Bull Content Pool.
Papillon, der sein 10-jähriges Jubiläum in einer Sportart feiert, die mit der Zeit immer professioneller wurde und immer mehr Athleten zählt, die das ganze Jahr über trainieren, erklärte, dass die Anzahl von weltweit antretenden Sportlern von 150 auf über 1.500 in den letzten fünf Jahren angestiegen sei. Und er sieht nach obenhin keine Grenzen.
„Der Zuwachs ist unglaublich", sagte Papillon, der selber aus Kanada kommt, wo die Sportart, die Geschwindigkeit, Stärke und Strategie kombiniert, besonders beliebt ist und von vielen Zuschauern bei Rennen und im Fernsehen verfolgt wird. „Es ist schön zu sehen, dass so viele Leute aus den unterschiedlichsten Ländern kommen und so viel über andere Kulturen und Menschen lernen."
Scott Croxall, der Ice Cross Downhill Weltmeister von 2015 und Vize-Weltmeister 2016, begann 2009 mit dem Sport, nachdem er seinem älteren Bruder Kyle, der 2008 beim Rennen in Quebec 20. wurde, zugesehen hatte. 2012 gewann Kyle die Weltmeisterschaft.
„Vor acht Jahren habe ich aufgrund meines älteren Bruders mit diesem Sport angefangen", sagte Scott Croxall, der jetzt 26 Jahre alt ist. „Meine ganze Familie fuhr damals nach Quebec, um ihm zuzugucken und anzufeuern. Ich war damals 17 und habe zugeguckt und dachte, 'Das ist genau das, was ich ausprobieren möchte'. Ich liebte es. Im nächsten Jahr habe ich mich qualifiziert und war Teil der Tour. So, jetzt sind wir hier."
Croxall und viele der 64 Top-Athleten der Welttour sind dank des Preisgeldes und der Sponsoren mittlerweile Profis geworden und haben damit einen Trend gesetzt, der in den vergangenen Jahren immer mehr ins Rollen gekommen ist. Mehrere Athleten haben erklärt, dass die Reisen und die Teilnahme an den zehn Rennen im Jahr circa 10.000 Euro kostet.
„Die besten Zehn schaffen es, von dem verdienten Geld zu leben", sagte Papillon. „Insgesamt sind es ungefähr 60, die die ganze Tour machen und mehr oder weniger genug Preisgeld gewinnen, um die Ausgaben zu decken, solange sie nicht zu extravagant leben."
Der Amerikaner Reed Whiting trat dem Sport 2013 bei. Er absolvierte ein Rennen in Saint Paul, Minnesota, und flog danach spontan in die Schweiz, um sich für das Rennen in Lausanne zu qualifizieren. Er schaffte es in die Runde der besten 32 und war begeistert. Er erreichte verschiedene Finalläufe in den darauffolgenden Saisons und war eine treibende Kraft bei der Einführung des Riders Cups und organisierte in seiner Heimat Minnesota Nachwuchswettbewerbe mit 50-60 Teilnehmern.
„Durch den Riders Cups kann jetzt jeder zu einem Rennen gehen", sagte der frühere College Eishockeyspieler Whiting. „Wenn du an einigen Rider Cups teilnimmst und es unter die besten 15 schaffst, dann wirst du zum Red Bull Crashed Ice in der kommenden Saison eingeladen. Bislang war es viel schwieriger, da reinzukommen."
Whiting erklärte, dass der beste Weg, sich während der Saisonpause zu verbessern, Skateparks, BMX-Strecken und Pumptracks sind. „In Skateparks zu gehen, macht dich besser", sagte er. „Wenn du gut skaten kannst und in Parks gehst, um dich an das Downhill zu gewöhnen, dann wirst du dich in diesem Sport verbessern."
Vor drei Jahren kam der Franzose Pacome Smitt in Lausanne erstmals mit dem Sport in Berührung. Zuvor spielte er Hockey in Genf und fuhr gleichzeitig Ski. „2009 hab ich den Sport im Internet gesehen und dachte, dass es der perfekte Mix der Sportarten sei, die ich davor gemacht habe. Als ich 2013 nach Lausanne zurückkam, habe ich es ausprobiert. Ich habe mich in den Sport verliebt und mache es seitdem."
Schmitt sagte außerdem, dass der Sport mittlerweile für Neueinsteiger viel zugänglicher geworden ist. „Du musst einfach viel Zeit auf dem Eis und in Skateparks verbringen, um zu merken, was Downhill bedeutet, denn es ist anders als alles andere."