Mit der kürzlich vollendeten Saison hat das Ice Cross Downhill das nächste Level erreicht. 2015/16 nahmen nicht nur mehr Athleten als jemals zuvor an den Rennserie teil, auf einigen der wohl schwierigsten natürlichen und künstlichen Downhill-Eis-Tracks der Geschichte fanden außerdem eine Rekordzahl an Rennen statt. Zudem haben die topfitten Athleten aus über 20 Ländern und fünf Kontinenten der 16. Ice Cross Downhill Saison mit ihren 10 Rennen in sechs Ländern (USA, Kanada, Deutschland, Frankreich, Finnland und Österreich) eine ganz besondere Dynamik verliehen. Auch die Frauen feierten mit 10 Rennen ihre bisher umfangfreichste und gelungenste Saison.
Cameron Naasz krönte sich dank seiner drei Siege aus vier Red Bull Crashed Ice Rennen als erster Amerikaner zum Ice Cross Downhill Weltmeister. Damit entthronte Naasz Kanadas Scott Croxall. Der Weltmeister von 2015 war Naasz aufgrund seines Sieges beim Red Bull Crashed Ice race in Jyväskylä-Laajis, Finnland und seiner tollen Leistungen in den sechs Riders Cup Rennen zwar bis zuletzt eng auf den Fersen. Doch im letzten Saisonrennen in Saint Paul, Minnesota, musste sich Croxall dem scheinbar übermächtigen Naasz geschlagen geben.
Naasz, dessen Erfolg in der Saison 2015/16 auf einer brutalen Vorbereitung mit täglich mehreren Einheiten fusste, hat sich seinen Titel also redlich verdient. In den vergangenen sieben Jahren wurde immer ein anderer Athlet Weltmeister. Cameron Naasz ist da keine Ausnahme. Nach Deutschlands Martin Niefnecker (2010), Finnlands Arttu Pihlainen (2011), Kanadas Kyle Croxall (2012), dem Schweizer Derek Wedge (2013), Österreichs Marco Dallago (2014) and Kanadas Scott Croxall (2015) ist Amerikas Cameron Naasz der siebte verscheidene Weltmeister in den letzten sieben Jahren.
"Es freut mich sehr, an der Spitze einer Sportart zu stehen, die sich zusehends professionalisiert und bei der es immer ernster zugeht", so Naasz. In den Jahren 2014 und 2015 reichte es jeweils nur für den dritten, beziehungsweise zweiten Gesamtrang. 2016 belohnte er seine stetigen Bemühungen schließlich mit dem WM-Titel. "Ich habe das Jahr mit Siegen in München und Quebec City stark begonnen", so Naasz. "Gegen Mitte der Saison, insbesondere bei den Riders Cup Rennen bin ich etwas ins Straucheln geraten, sodass Scott vor dem finalen Stopp in Saint Paul sogar vor mir lag. Vor dem abschließenden Rennen wusste ich also ganz genau, dass ich vor ihm landen musste, um mir den Titel zu sichern. Genau das habe ich getan und genau das werde ich nächste Saison wieder tun."
Dass es ungleich schwieriger ist, seinen Titel zu verteidigen, als ihn zu gewinnen, darüber war sich Naasz bereits kurz nach Ende der Saison 2015/16 im Klaren: "Es ist leichter, einen titel zu gewinnen, als einen titel zu verteidigen. Als Titelverteidiger gehst du mit mehr Druck in die neue Saison und all die anderen Jungs haben es auf dich abgesehen. Ich hoffe, ich kann in der Off-Season erneut an Fitness zulegen, um nächste Saison noch stärker an den Start zu gehen, als dieses Jahr."
Croxall und Naasz lieferten sich die gesamte Saison über ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das erst in Saint Paul endete. Photo: Ryan Taylor/Red Bull Content Pool.
Auch der entthronte Weltmeister von 2015 Scott Croxall hat sich für die kommende Off-Season eine ganze Menge vorgenommen: "Ich werde in der Off-Season noch eine Schippe drauflegen, um Cameron nächsten Winter abzufangen." Die gesteigerte Intensität während der Vorbereitung gehörte zu den größten Veränderungen der vergangenen Saison. Bis zu 20 Stunden pro Woche trainierten die Top Athleten des Ice Cross Downhill Sports. Einige von ihnen, wie die Brüder Dean und Dylan Moriarity, nahmen sogar an speziellen Trainingseinheiten mit Profi-Eishockeyspielern teil, um ihr Können im Eiskanal auf das nächste Level zu bringen.
Kein Wunder also, dass die vergangene Saison auch für Kanadas Dean Moriarity eine Art Durchbruch war – immerhin belegte er am Ende den dritten Gesamtrang. Auch Frankreichs Tristan Dugerdil wusste 2015/16 zu überzeugen. Als WM-Vierter beendete er die Saison als bester Europäer. Sein Landsmann Pacôme Schmitt landete auf WM-Rang Nummer sechs. Österreichs Luca Dallago, den spätestens seit seinem ersten Karriere-Sieg beim Riders Cup Rennen in Wagrain-Kleinarl, Österreich, alle auf dem Schirm hatten wurde Fünfter, der Amerikaner Maxwell Dunne, seines Zeichens Trainingspartner von Cameron Naasz, belegte letztlich Rang sieben. Der Schweizer Kilian Braun, der in den vergangenen Saisons immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, lieferte mit WM-Rang 8 ein mehr als beachtliches Comeback.
Bei den Frauen krönte sich die kanadische Stunt-Frau Jacqueline Legere zur Ice Cross Downhill Weltmeisterin und verwies die Amerikanerin Alexis Jackson auf den zweiten Platz. Mit mehr WM-Rennen als je zuvor war es auch für die Frauen die bisher umkämpfteste und dramatischste Saison aller Zeiten. "Das fühlt sich fantastisch an", freute sich Legere nach ihrem Titelgewinn: "Ich kann es kaum erwarten, meinen Titel zu verteidigen. Um das zu schaffen, werde ich in der Off-Season und den Sommer über alles geben."
Legere bestach die Saison über mit absoluter Konstanz und sicherte sich schließlich die WM-Krone der Frauen. Photo: Balazs Gardi/Red Bull Content Pool.
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Finale Rangliste der Männer: 1. Cameron Naasz (USA) 3,385 points, 2. Scott Croxall (CAN) 3,150, 3. Dean Moriarity (CAN) 2,300, 4. Tristan Dugerdil (FRA) 1,960, 5. Luca Dallago (AUT) 1,617, 6. Pacôme Schmitt (FRA) 1,445, 7. Maxwell Dunne (USA) 1,337, 8. Kilian Braun (SUI) 1,320, 9. Kyle Croxall (CAN) 1,220, 10. John Fisher (CAN) 1,082.50
Finale Rangliste der Frauen: 1. Jacqueline Legere (CAN) 2,800 points, 2. Myriam Trepanier (CAN) 2,300, 3. Alexis Jackson (USA) 2,300, 4. Elaine Topolnisky (CAN), 1,700, 5. Sydney O'Keefe (USA) 1,500, 6. Maxie Plante (CAN) 1,450, 7. Tamara Kajah (CAN) 1,250, 8. Amanda Trunzon (USA) 1,080, 9. Michaela Michaelson (USA) 1,060, 10. Anais Morand (SUI) 800.