Für den Kanadier Scott Croxall und den US-Amerikaner Cameron Naasz heißt es alles oder nichts beim Saisonfinale der Ice Cross Downhill World Championship 2015/16 in Saint Paul, Minnesota, am 26./27. Februar. Die erste Saisonhälfte der bisher größten Weltmeisterschaft in der Sportart Ice Cross Downhill wurde von Cameron Naasz dominiert, der sowohl den Auftakt in Quebec City als auch das zweite Red Bull Crashed Ice in München für sich entscheiden konnte. Allerdings schlug Scott Croxall, der Weltmeister aus dem Vorjahr, in den letzten paar Wochen eindrucksvoll zurück und will nun beim Showdown in Saint Paul als erster Athlet in der 15-jährigen Geschichte der Sportart Ice Cross Downhill seinen WM-Titel erfolgreich verteidigen. Auch bei den Frauen ist im Kampf um den Titel noch alles offen: Die drei Kanadierinnen Jacqueline Legere, Myriam Trepanier und Elaine Toponilsky haben Chancen auf den Gesamtsieg.
„Es ist ein tolles Gefühl, die WM-Gesamtwertung anzuführen", so Croxall, der das dritte Red Bull Crashed Ice Rennen in Jyväskylä-Laajis, Finnland, gewann und mit Platz 3 beim Riders Cup Rennen in Bathurst, Kanada, erstmals in der laufenden Saison die WM-Führung übernehmen konnte. „Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, bei allen Rennen sehr konstant zu fahren. Das ist mir bisher gelungen." In der Saison 2015/16 landete der Kanadier bisher nicht weniger als fünfmal auf dem Podest.
Croxall hofft, seinen Titel als erster Athlet in der Geschichte des Ice Cross Downhill verteidigen zu können. Photo: Balazs Gardi/Red Bull Content Pool.
Mit überragenden Leistungen beim Saisonauftakt in Quebec City sowie beim zweiten Red Bull Crashed Ice in München führte Naasz nach der ersten Saisonhälfte die WM-Gesamtwertung als bisher erster US-Amerikaner an. Mit einem weiteren Sieg in Finnland hätte sich der Mann aus Minnesota den WM-Titel sogar vorzeitig sichern können, doch im Finale stolperte er in Führung liegend und rutschte von Rang 1 auf Rang 4 zurück. Croxall, Dritter in Quebec City und Zweiter hinter Naasz in München, profitierte vom Ausrutscher und holte in Finnland seinen ersten Saisonsieg. Vor dem letzten Red Bull Crashed Ice der Saison in Saint Paul führt der Kanadier Croxall die WM-Gesamtwertung hauchdünn an. Naasz, der in der Kleinstadt Lakeville südlich von Saint Paul aufgewachsen ist, zählt auf die lautstarke Unterstützung der heimischen Fans und glaubt noch fest an seinen ersten WM-Titel.
„Dieses Rennen ist für mich jedes Jahr ein persönliches Highlight, weil ich ganz in der Nähe aufgewachsen bin", so Naasz, der 2012 in Saint Paul erstmals bei einem Red Bull Crashed Ice an den Start ging. „Die Strecke hier ist immer eine der schwierigsten der Saison. Vor allem die sehr große Startrampe gefällt mir unheimlich gut. Noch dazu macht der Heimvorteil viel aus. Die Fans geben mir jede Menge Energie." Der Start des 360 m langen Kunsteiskanals liegt direkt vor der Saint Paul Cathedral, der Zielbereich am Ufer des Mississippi. Zwischen Start und Ziel müssen die Athleten 35 Höhenmeter überwinden. Zu den Highlights auf der Strecke zählen Hindernisse mit klingenden Namen wie „Rhythm Waves", „BF Goodrich Wallride" sowie „Dino Bridge".
Naasz könnte bei seinem Heim-Event zum Weltmeister gekrönt werden. Photo: Balasz Gardi/Red Bull Content Pool.
Die US-Amerikaner entdeckten diese schnelle und oft spektakuläre Sportart relativ spät für sich: Erst 11 Jahre nach dem ersten Event in Europa fand das erste Red Bull Crashed Ice in den USA statt. Austragungsort war damals Saint Paul. Inzwischen ist das Rennen am Mississippi-Ufer zu einem jährlichen Highlight im Rennkalender geworden. Bei seinem ersten Antreten im Jahr 2012 wurde Naasz – damals noch Student – immerhin 24. von 154 Teilnehmern. 2013 wurde der Lokalmatador bei der Weltmeisterschaft Gesamtdritter, 2014 und 2015 sogar Gesamtzweiter.
Bis zum Einstieg der US-Amerikaner wurde Ice Cross Downhill vor allem von Athleten aus Kanada, Finnland, Österreich, der Schweiz und Schweden dominiert. Die schnellste Sportart der Welt auf Kufen verlangt neben Kraft und Schnelligkeit auch taktisches Geschick. Vier Athleten stürzen sich gleichzeitig einen mit Hindernissen und Steilkurven gespickten Eiskanal hinunter. Die schnellsten zwei Athleten qualifizieren sich für die nächste Runde.
Das Rennwochenende in Saint Paul beginnt bereits am Freitagabend mit dem Teambewerb, in dem pro Heat zwei Teams à je drei Skater Schulter an Schulter die enge Strecke hinunterrasen. Insgesamt 16 Dreiermannschaften nehmen am Teambewerb teil, wobei auch viele der Stars des Einzelbewerbs an den Start gehen.
Auf diesem spektakulären Track, direkt vor der Saint Paul Kathedrale werden die Athleten aufs Ganze gehen.
Stand, Ice Cross Downhill World Championship:
MÄNNER: 1. Scott Croxall (CAN) 2.885 Punkte, 2. Cameron Naasz (USA) 2.840, 3. Dean Moriarity (CAN) 2.140, Luca Dallago (AUT) 1.425, 5. Tristan Dugerdil (FRA) 1.375, 6. Pacôme Schmitt (FRA) 1.345, 7. Kilian Braun (SUI) 1.320, 8. John Fisher (CAN) 1.030, 9. Paavo Klintrup (FIN) 995, 10. Maxwell Dunne (USA) 882,5.
FRAUEN: 1. Jacqueline Legere (CAN) 2.250 Punkte, 2. Myriam Trepanier (CAN) 2.090, 3. Elaine Topolnisky (CAN) 1.700, 4. Alexis Jackson (USA) 1.500, 5. Sydney O'Keefe (USA) 1.420
LIVE-ÜBERTRAGUNG: Am 27. Februar wird ab 02:45 Uhr MEZ Red Bull Crashed Ice Saint Paul live auf redbullcrashedice.com sowie Red Bull TV übertragen. Red Bull TV kann über Internet-TV, Spielekonsolen, mobile Geräte und andere Geräte empfangen werden. Mehr Details zu Empfangsmöglichkeiten gibt es auf about.redbull.tv.
Aufgrund einer Exklusivitätsvereinbarung mit dem Sender FOX Sports werden der Livestream und die Wiederholung des Rennens nur für Fans in bestimmten Regionen der USA zugänglich sein. Das Rennen wird am 5. März um 16:30 Uhr auf FOX Sports übertragen und steht danach als Video-on-Demand (VOD) auf Red Bull TV zur Verfügung.