Mit einem wichtigen Sieg im Riders Cup Rennen in Rautalampi wärmte sich der Kanadier Scott Croxall an einem bitterkalten Abend für das bevorstehende Red Bull Crashed Ice in Jyväskylä auf und wahrte dabei seine Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. Schon im vergangenen Jahr war das Land im hohen Norden für Croxall ein gutes Pflaster gewesen: Auf dem Weg zu seinem ersten WM-Titel konnte er gleich zweimal in Finnland gewinnen. Auch dieses Jahr führte auf dem 400 m langen Parcours mit 80 Höhenunterschied zwischen Start und Ziel kein Weg an dem Kraftpaket aus Ontario vorbei. Nun liegt Croxall auf Rang zwei in der WM-Gesamtwertung, hinter dem Spitzenreiter Cameron Naasz aus den USA. Nach souveränen Siegen bei den ersten beiden Red Bull Crashed Ice Rennen der Saison musste sich Naasz in Rautalampi mit Platz 9 zufriedengeben.
Das Riders Cup Rennen am Samstagabend war der fünfte von insgesamt zehn Stopps der Ice Cross Downhill World Championship 2015/16. Bei dieser noch relativ jungen Sportart rasen vier Skater Schulter an Schulter einen mit Steilkurven und anderen Hindernissen gespickten Eiskanal hinunter und erreichen dabei Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h. In Rautalampi ging Platz zwei an einen weiteren Kanadier, Shayne Renaud. Dritter wurde der US-Amerikaner Matt Johnson. Dean Moriarity aus Kanada, Sieger beim letzten Riders Cup Rennen vor wenigen Wochen in Avoriaz (Frankreich), kam über Rang acht nicht hinaus und liegt nun an dritter Stelle in der WM-Gesamtwertung hinter Naasz und Croxall. Luca Dallago aus Österreich wurde in Rautalampi Vierter, Toni Heikkilä aus Finnland Fünfter.
„Ein tolles Gefühl", so Croxall, Zweiter hinter Naasz beim Red Bull Crashed Ice in München und Dritter hinter Naasz und Moriarity beim Saisonauftakt in Quebec City. „In dieser Saison konnte ich bisher kein Rennen gewinnen. Umso mehr freue ich mich, dass es auf dieser tollen Strecke im Riders Cup endlich geklappt hat." Bereits im vergangenen Jahr hat Croxall das Riders Cup Rennen in Finnland für sich entschieden – und auch das anschließende Red Bull Crashed Ice in Helsinki gewonnen. Mit einem weiteren Sieg am kommenden Wochenende beim Red Bull Crashed Ice in Jyväskylä will der Kanadier eine ähnliche Siegesserie starten. „Im Ice Cross Downhill ist alles möglich. Eines ist klar: Ich will meinen WM-Titel erfolgreich verteidigen. Heute Cameron hatte ein wenig Pech hier in Rautalampi. Ich werde ihn aber weiterhin jagen."
Im Vorfeld des Rennens in Finnland wurden Temperaturen um die -30 °C gemessen, doch am Start hatte es in Rautalampi dann „nur" mehr -6 °C. Die Kleinstadt liegt 350 km nördlich von Helsinki und 90 km nordöstlich von Jyväskylä, wo am 29./30. Januar das nächste Red Bull Crashed Ice stattfindet.
Bei den Frauen holte die Kanadierin Tamara Kajah ihren ersten Sieg in der laufenden Saison. Zweite wurde ihre Landsfrau Jacqueline Legere, Dritte die Finnin Susanna Tapani und Vierte die Österreicherin Alice Zenz.
„Ich freue mich riesig über den Sieg", so Kajah im Zielbereich. „Nachdem ich das Rennen in Quebec City verletzungsbedingt auslassen musste, wollte ich hier eine gute Leistung zeigen. Das ist mit gelungen. Mit jedem Rennen werde ich stärker. Bei den Frauen wird die Leistungsdichte an der Spitze immer besser."
Der Riders Cup wurde vergangenes Jahr als Parallelevent zum Red Bull Crashed Ice ins Leben gerufen, um die Sportart Ice Cross Downhill einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und Nachwuchstalente zu fördern. Im Rahmen der Ice Cross Downhill World Championship 2015/16 finden neben den vier Red Bull Crashed Ice Rennen auch sechs Stopps des Riders Cup statt. Beim Red Bull Crashed Ice werden 1.000 WM-Punkte für den Sieg vergeben, beim Riders Cup bekommt der Sieger 250 WM-Punkte. Der Athlet mit den meisten WM-Punkten insgesamt bei sowohl den Red Bull Crashed Ice Rennen als auch den Riders Cup Rennen wird zum Ice Cross Downhill World Champion 2015/16 gekürt.
Ergebnisse Männer: 1. Scott Croxall (CAN), 2. Shayne Renaud (CAN) 3. Matt Johnson (USA), 4. Luca Dallago (AUT), 5. Toni Heikkilä (FIN), 6. Maxwell Dunne (USA), 7. Richard Van Wijhe (SWE), 8. Dean Moriarity (CAN), 9 Cameron Naasz (USA), 10 Paavo Klintrup (FIN).
Ergebnisse Frauen: 1. Tamara Kajah (CAN), 2. Jacqueline Legere (CAN) 3. Susanna Tapani (FIN), 4. Alice Zenz (AUT), 5. Sandrine Rangeon (FRA), 6. Elaine Topolnisky (USA), 7. Jaiju Ruotsalainen (FIN), 8. Sanna Kolehmainen (FIN), 9 Kristiina Komulainen (FIN). 10. Mari Koivumaa (FIN).